Die meisten Berufstätigen sind automatisch in der gesetzlichen Krankenversicherung pflichtversichert. Freiberufler, Selbstständige und Arbeitnehmer mit einem hohen Einkommen haben allerdings die Möglichkeit, sich von der Versicherungspflicht befreien zu lassen und stattdessen in die private Krankenversicherung einzutreten. Auch Studenten, die nicht familienversichert sind, und Beamte können sich privat krankenversichern.
JAEG und Versicherungsbeiträge beachten
Besonders für Arbeitnehmer, deren Einkommen über der sogenannten Jahresarbeitsentgeltgrenze oder auch Versicherungspflichtgrenze von derzeit 49.500 Euro brutto im Jahr liegt, lohnt sich oft die private Krankenversicherung. Denn während in der gesetzlichen Krankenversicherung die Beiträge anhand des Einkommens berechnet werden, sind die Beiträge in der privaten Krankenversicherung einkommensunabhängig und richten sich vielmehr nach Alter, Geschlecht und Gesundheitszustand des Versicherten. Dadurch sind die Beiträge oftmals weitaus geringer als bei der gesetzlichen Krankenversicherung. Zudem ist der Leistungsumfang meist weitaus größer. So gehören zu den Leistungen der privaten Krankenversicherung meist Chefarztbehandlungen, freie Arzt- und Krankenhauswahl, Erstattung von naturheilkundlichen Behandlungen, Zahnersatz und vieles mehr.
Tarif sorgfältig auswählen
Anders als bei der gesetzlichen Krankenversicherung ist ein späterer Wechsel des Anbieters allerdings nicht oft lohnend durch die Beitragsentwicklung im Alter. Daher sollte man sich genau überlegen welchen Tarif man wählt und ob dieser auch langfristig für die eigenen Bedürfnisse geeignet ist. Stellt man später fest, dass einem zum Beispiel bestimmte Leistungen doch wichtig sind, kann man diese oft nicht einfach hinzuwählen, sondern muss entweder den Tarif wechseln oder diese durch eine Zusatzversicherung abdecken.
Gesundheitsprüfung und Risikozuschläge
Die Versicherer verlangen vor Vertragsabschluss meist eine Gesundheitsprüfung. Da die Beiträge die zu erwartenden Kosten decken müssen, möchte sich das jeweilige Versicherungsunternehmen so absichern, dass das Risiko beispielsweise schwerer oder langwieriger Behandlungen gering ist. Werden bei der Gesundheitsprüfung jedoch Vorerkrankungen festgestellt kann der Versicherer Risikozuschläge – also höhere Beiträge – verlangen oder den Antragsteller sogar ablehnen. Daher ist es vor allem dann sinnvoll in die private Krankenversicherung einzutreten, wenn man noch jung ist und bisher keine Vorerkrankungen vorliegen.
Der Eintritt in die private Krankenversicherung ist also mit einigen Überlegungen verbunden. Vor allem die Wahl des richtigen Tarifs ist dabei entscheidend um möglichst viel Vorteile zu günstigen Beiträgen genießen zu können. Hier kann man allerdings die Beratung durch einen unabhängigen Versicherungsexperten in Anspruch nehmen, denn für den Laien ist eine zuverlässige Auswahl häufig schwierig aufgrund der Angebotsvielfalt. Mehr zum Thema finden sie hier.